#arcteryxacademy in Chamonix
Nun ist es endlich soweit - die lang ersehnte Arc'Teryx Academy in Chamonix steht vor der Tür... Eine Ehre dort eingeladen zu sein, um mit Athleten, Guides und Gleichgesinnten aus der ganzen Welt ein langes Wochenende in der unglaublichen Bergwelt rund um den Mont Blanc zu verbringen.
1. Tag - Der erste Bergkontakt mit Blick auf den Mont Blanc
Der Grundgedanke der Academy ist es seine eigenen Skills individuell weiterzuentwickeln und von Profis und anderen Sportlern zu lernen. Alles auf Augenhöhe und alles in einer unglaublich entspannten, ungezwungenen und tollen Atmosphäre.

Bereits am ersten Tag in Chamonix, welcher für mich und meinen Kumpel Christoph noch ohne Clinic (so werden die jeweiligen Kurse genannt) stattfindet, geht es bereits in die Berge. Alles gepackt für einen Trailrun und vor allem fürs Fotografieren. Nach einer kurzen Überlegungsphase am Ankunftsabend entscheiden wir uns für eine Tour in Richtung des "Lac Blanc". Besonders bezeichnend sind hier die Seen mit Blick auf das Mont Blanc Massiv und eine schier endlos erscheinende Hochebene voller Alpenrosen. Nach einem Anstieg von knapp 1000 Höhenmetern und rund sieben Kilometern, sowie einigen Leitern und kurzen Kletterpassagen erreichen wir das angestrebte Hochplateau unterhalb des Aiguille de la Tête Plate. Relativ schnell wird klar, dass es sich hier um eine unbeschreibliche Landschaft handelt. Schroffe, steil empor stehende Bergnadeln umgeben vom ewigen Eis und Schnee, Alpenrosen in einer Fülle und Pracht, wie ich es beinahe noch nie erlebt habe, saftiges Grün trifft auf gleisendes Weiß und dazu spiegelt sich das Ganze noch in den glasklaren Bergseen. Ein atemberaubendes Bild! Es gibt wohl wenige Orte an welchem das Trailrunning so viel Spaß macht wie hier. Die Wege sind angenehm zu laufen, die Strecken griffig und der Ausblick ist einmalig. Auch der Wettergott meint es gut mit uns.. Selbst auf über 2500m hat es gute 25 Grad und strahlender Sonnenschein begleitet uns den ganzen Tag.
Nachdem die Tour beendet ist, lassen wir den Tag in Chamonix, mit Entspannung am Pool und dem Besuch der "opening ceremony" der Academy, ausklingen. Chamonix erinnert mich durch seine nahe liegenden Berge und die Art der Bauweise sehr an Banff in Kanada. Wirklich klasse!
2. Tag - Trailrunning Advanced Clinic mit Florian Reichert
Am ersten offiziellen Tag der Academy startet für uns um acht Uhr im Herzen von Chamonix. Heute steht "advanced trailrunning" auf dem Programm. Schon am Treffpunkt zeigt sich, dass das Klima untereinander enorm gut ist und es kommt sofort gute Laune auf. Begleitet werden wir von vielen der Athleten von Arc'Teryx, sowie einem Bergführer je Gruppe, um die Sicherheit zu gewährleisten. In unserer Gruppe läuft Florian Reichert, welcher aktuell zu einem der stärksten Trailrunnern gehört. Wir begeben uns nochmals auf den Weg zum Lac Blanc, jedoch diesmal von der anderen Seite. Das Tempo ist knackig aber gut machbar und die Laune ist hervorragend. Immer wieder werden kurze Pausen eingelegt, um Tipps zu geben oder um sich einfach miteinander auszutauschen. Der Lauf über Teile des Mont-Blanc-Marathons erweist sich schon wieder als ein landschaftliches Highlight. Chamonix liegt uns wahrlich zu Füßen. Nach rund acht Kilometern kommen wir am Lac Blanc an, wo wir uns abkühlen und die Aussicht genießen, danach geht es zügig wieder hinab in Richtung Montroc. Neben vielen positiven Erkenntnissen, stehen vor allem die neuen Kontakte im Vordergrund. Gleichgesinnte aus der ganzen Welt vereint auf einem Trail mit Blick auf den Mont Blanc. So lässt sich ein Donnerstag aushalten. Nachdem wir wieder in Chamonix angekommen sind, werden die Beine erst einmal in die Waagerechte gelegt und im Pool gekühlt ehe es Abends zum gemeinschaftlichen BBQ mit allen Arc'Teryx Athleten und Mitarbeitern geht. Kurz um - ein super Tag.
3. Tag - Lauf zum Mer de Glace - eine Aussicht, die ihresgleichen sucht
Der zweite Tag bringt Christoph und mich auf die andere Seite von Chamonix, also diesmal kein dauerhafter Blick auf das Mont Blanc Massiv. Wir haben uns eine Route zum "Mer de Glace" ausgesucht, welche wir relativ entspannt nach oben laufen. Die Beine sind doch relativ schwer vom Vortag und wir sind froh, dass es heute etwas bedeckt und schattig ist. Der Weg schlängelt sich gute sieben Kilometer durch den Wald bis wir an der Endstation der Zahnradbahn am Mer de Glace ankommen. Bereits dort ist der Blick überwältigend. Vor uns liegt der Beginn der Gletscherzunge, welche Mer de Glace genannt wird. Diese wird durch die beiden Gletscher Glacier de Leschaux und Glacier du Tacul gespeist. Die Dimensionen sind beeindruckend - jedoch auch, wie schnell sich das Eis in den letzten Jahren zurück gezogen hat... Diese Entwicklung macht mich wirklich traurig und betroffen, wenn man bedenkt, dass nachfolgende Generationen wahrscheinlich nicht in der Lage sein werden, solche Anblicke zu genießen.
Wir begeben uns weiter nach oben durch ein Meer von Alpenrosen und dem ständigen Blick auf die Gletscherzunge und die extrem schroffen umliegenden Berge. Eine Kulisse, welche ich so noch nicht erlebt habe - atemberaubend! Unsere Endstation für diesen Tag liegt beim "Signal Forbes" von wo aus wir einen traumhaften Blick über das Mer de Glace und das Bergmassiv haben. Nach einer genussvollen Pause dort, begeben wir uns hinab und laufen wieder ins Tal nach Chamonix.
4. Tag - Photo Clinic mit Max Kroneck
Der letzte Tag der Academy steht voll und ganz im Zeichen der Fotografie für mich. Zusammen mit Max Kroneck, den beiden Fotografen Jack und Eilir und unserem Guide David geht es auf Grund der unsicheren Witterungsbedingungen mit der Bahn nach oben, anstatt zu laufen. Wir fahren hinauf bis zum Le Brevent und begeben uns über den Grat hinüber in Richtung Col du Brevent. Die Stimmung ist einzigartig! Wolkenverhangene Berge, Licht- und Schattenspiele, sowie großartige Weitblicke. Viel mehr kann man sich kaum wünschen! Auf Grund der Wetterlage fahren wir gegen Mittag jedoch schon wieder ins Tal, da immer wieder Gewitter über Chamonix ziehen. Der Tag endet mit der "closing ceremony", einem abschließenden Abendessen und der finalen Heimfahrt zurück ins Allgäu.
Was bleibt?
Es bleiben unglaubliche Erinnerungen an diese Region. Ein langes Wochenende voller spannender Ereignisse, toller Menschen und ganz besonderen Landschaftsimpressionen. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass man nicht um die Welt reisen muss, um einmalige Orte und Regionen zu finden. Ich bin mehr als positiv überrascht wie sauber und gepflegt alle Trails und Wege rund um das Mont Blanc Massiv sind. Ein sehr positives Beispiel dafür, dass auch Gebiete, welche touristisch sehr hoch frequentiert sind, sauber gehalten werden können.
Es wird sicherlich nicht mein letzter Aufenthalt in Chamonix gewesen sein und bestimmt auch nicht meine letzte Arc'Teryx Academy.

Bis bald
Euer Basti